Das „Kräftemessen“ der TV-Sender
Wer ist der Übertragungsriese im TV-Land Deutschland und wer ist die Nummer eins in der Berichterstattung der sportlichen Großereignisse?
Heute, 20.02.2011, am letzten WM-Tag in Garmisch-Partenkirchen liefern sich die Fernsehsender den Showdown am Gudiberg.
Der Kandahar, die mit 35 Kameras ausgestattet war, tritt der Gudiberg mit einem Aufgebot von immerhin 22 Kameras gegenüber. Darunter Superzeitlupenkameras, mitfliegende Kameras entlang der Rennstrecke und Kamerakräne; es wird an Bildmaterial nicht fehlen und die Datenübertragung wird wie in den letzten Tagen nochmals auf den Höhepunkt getrieben.
Um eine perfekte und reibungslose Übertragung zu gewährleisten wurden schließlich 70 km Kabel an der Abfahrt verlegt und neben dem Main-Press-Center (MPC) als Hauptstandort der Journalisten wurden zahlreiche Open-Air-Studios für Live-Moderation und Interviews unweit der Abfahrten eingerichtet.
Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD Das Erste und ZDF, die sich als Host-Broadcaster die Übertragung geteilt haben, werden jedoch vom Übertragungssieger Eurosport in den Schatten gestellt: alle elf Entscheidungen, alle Testfahrten und noch dazu ein täglicher Report, der die wichtigsten Geschehnisse jedes WM-Tages noch einmal gesondert zusammenfasst, das ist das Übertragungsangebot, mit dem sich dieser Sender in den Ring begibt.
Mit Urs Lehmann, dem Präsidenten des Schweizer Skiverbandes, Frank Wörndl, dem früheren Slalom-Weltmeister, mit Christoph Gruber und Martina Lechner und Ski-Star Bode Miller (USA) bietet Eurosport die größte Experten-Riege unter den Sendern, die für die Zuschauer das Geschehen auf der Abfahrt analysiert und bewertet.
Eurosport war nicht nur bei den Medaillenkämpfen und Abschlussabfahrtstrainings immer live dabei, sondern überträgt sein Programm auch noch in 20 Sprachen und 59 Ländern.
Der unangefochtene WM-Sieger in der Disziplin „TV-Übertragung“ ist definitiv Eurosport, der sich das Treppchen mit ARD und ZDF teilt.
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Die Medienabteilung
Die Medienabteilung der FIS-Ski WM besteht aus fünf Personen und ist verantwortlich für die Organisation rund um die Medien.
Der Mediendirektor ist Gerd Rubenbauer. Unter seine Aufgabe fallen Medienkooperationen z.B. mit Eurosport, dem Münchner Merkur und Bayern 1/3. Auch verantwortlich ist er für die Verwaltung des Budgets und außerdem noch für die Repräsentation der Ski-WM.
Um die Koordination der Media Operations kümmert sich Beatrice Hutter. Media Opperations betrifft alles rund um das Wohlergehen der Medienvertreter. Beatrice Hutter organisiert die Pressekonferenzen,
wählt die Volunteers aus, die während der Ski-WM im Medienzentrum helfen und weist diese in ihre Aufgaben ein. Auch plant sie das Medienzentrum für die WM und koordiniert die Fotografen.
Zuständig für PRINT und WEB , das heißt die Betreuung der Website der Ski-WM (http://www.gap2011.com/) und das Schreiben der Informationen, die auf dieser Website stehen, ist Christian Huber.
Der TV-Koordinator ist Florian Fischer. Er ist verantwortlich für alle Anfragen von Fernsehsendungen und außerdem noch die Zusammenarbeit mit dem Host Broadcaster. Dies ist der Sender, der für das Weltbild verantwortlich ist. Das Weltbild ist ein Fernsehbild, das jeder internationale Fernsehsender kaufen kann und somit nicht selbst mit vielen Kamerateams zur WM nach Garmisch kommen muss, sondern nur mit seinem TV-Moderator, der dann das Weltbild kommentieren kann.
Außerdem gibt es noch einen Praktikanten, der in allen Bereichen mithilft.
Schoscho Zinsbacher
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Das MPC
Im Eisstadion von Garmisch wurde das „Main Press Center“ (MPC) untergebracht.
Das MPC ist mit 512 Sitzplätzen für Journalisten aus der ganzen Welt ausgestattet, wobei 362 Sitzplätze jeweils 95 cm breit sind und somit Platz für zum Beispiel einen Laptop bieten. Die restlichen 150 Plätze sind mit 120 cm etwas breiter und schaffen somit speziell für Fotographen etwas mehr Platz für Kameras und Zubehör.
Würde man die 512 Arbeitsplätze aneinanderreihen, so hätte man eine Strecke von mehr als einem halben Kilometer.
Zwischen all diesen Arbeitsplätzen sind mehrere sogenannte Media Lounges, die aus Sitzmöglichkeiten, Kaffeemaschinen und vielem mehr bestehen.
Die Media Lounges bieten den gestressten Journalisten eine Möglichkeit sich mit anderen Journalisten auszutauschen, oder aber auch um eine kurze Pause einzulegen, bevor es zurück an die Arbeit geht.
Das MPC bietet eine schnelle Internetleitung für alle Journalisten, die extra zu diesem Zweck installiert werden musste. Davon profitieren natürlich auch alle Garmisch-Partenkirchner, die mit einer bessere Internetleitung wesentlich schneller auf Facebook und diese Community zugreifen können. :)
Marius Gilgenrainer
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LIVE!
Sobald man auf einen Kanal umschaltet, der z.B. gerade ein Sportevent überträgt, kann man oft in einer der Bildschirmecken den Schriftzug „live“ entdecken.
Doch was bedeutet „live“ überhaupt?
Laut wiktionary.org ist die Bedeutung von „live“:
„direkt ohne Veränderungen und Verzögerungen (an ein Publikum) wiedergegeben“
Demnach werden bei einer Live- oder Direktübertragung Bild- und Tonsignale in Echtzeit übertragen. Das Bild, das von der Kamera aufgenommen wird, kommt zusammen mit dem dazugehörigem Tonmaterial in eine Sendezentrale. Dort kommen mehrere verschiedene Bilder von verschiedenen Kameras und somit auch verschiedenen Blickwinkeln an. Die Sendeleitung, beziehungsweise der Regisseur, wählt dann von mehreren Monitoren die besten Bilder aus und schneidet diese zusammen.
Als konkretes Beispiel lässt sich ein Ski-Rennen sehr gut verwenden. Am Anfang sieht man das Starthäuschen, das von der ersten Kamera ins Bild genommen wird. Sobald der Rennläufer startet folgt ihm die Kamera bis zu einem gewissen Punkt, dann übernimmt die nächste Kamera, die etwas weiter unten am Hang steht. Dieses Prinzip führt sich fort bis um Ziel, dadurch ist die komplette Abfahrt von Kameras entlang der Piste festgehalten. Diese Signale werden, wie vorher beschrieben, in die Zentrale weitergeleitet. Letztendlich findet das fertige Programm seinen Weg auf große Bildschirme im Zieleinlauf oder natürlich auch zu euch nach Hause auf den Fernseher. Glasfaserkabel bieten hier die schnellste Möglichkeit der Übertragung, weil diese sich der Lichtgeschwindigkeit bedienen.
Wir verdanken also modernster Kamera- und Übertragungstechnik, dass wir in der Sekunde in der ein Skiläufer ins Ziel einfährt, auch hunderte von Kilometern entfernt noch erfahren auf welchem Platz er schließlich gelandet ist.
Marius Gilgenrainer
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